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Foto: Hans-Peter Schwöbel
Klimarettung versus Umweltschutz?
Hans-Peter Schwöbel
Seit geraumer Zeit hört man immer wieder, teils kritisch, teils zustimmend, inzwischen gehe Klimarettung vor Umweltschutz.
Beschwörer der „Klimakatastrophe“ dulden keine Relativierungen. Wo die Welt dabei ist, unterzugehen, muss alles andere zurückstehen: Natur, Umwelt, Demokratie, Rechtsstaat, Wirtschaft, Freizeit, Bildung und vieles mehr.
Der Scheinwiderspruch Klimarettung versus Natur- und Umweltschutz lässt sich leicht auflösen. Wer glaubt, er könne das Welt-Klima retten, indem er der realen Natur vor Ort Schaden zufügt, zum Beispiel durch riesige Windräder im Wald, hat das Problem nicht verstanden. Es gibt keinen besseren Klimaschutz als guten Natur- und Umweltschutz. Wenn es um die Stabilisierung klimatischer Prozesse geht und um die Besänftigung dessen, was ich klimatische Amplituden nenne (Abstand zwischen Höchst- und Tiefsttemperaturen und vieles mehr), ist in Europa der Wald einer unserer wichtigsten Verbündeten. Wer dem Wald schadet, schadet dem Klima.
Ein Verdienst der BI GEGENWIND Bergstraße e. V. und anderer Aufklärer ist es, diese Einsichten mit Argumenten, Vorträgen und Infoständen zu erarbeiten und zu verbreiten. Niemand wird sagen können, er habe es nicht gewusst. Die Gegner von Windrädern im Wald über Schriesheim, Dossenheim und an anderen Orten im Odenwald und im Kraichgau, leisten Natur- Umwelt- und Klimaschutz aber auch der wissenschaftlichen Fundierung und demokratischen Legitimation der Debatte unschätzbare Dienste.
Der Co-Fraktionssprecher der Grünen Liste Schriesheim, Bernd Molitor, hat im Gespräch mit dem MANNHEIMER MORGEN, Donnerstag, 31. Juli 2025 festgestellt: „Der Wald ist sicherlich der schlechteste Standort für Windräder.“ Die Befürworter der Windräder im Wald versuchen gar nicht, völlig unglaubwürdige klimapolitische Erwägungen vorzutragen. Es geht schlicht darum, Asche zu ziehen.
Wenn Kommunen danach streben, mit naturschädlichen Projekten ihre klammen Kassen zu füllen, muss man ihnen das Nämliche sagen, wie beim Naturschutz: Wer der Natur in seiner Umgebung schadet, kann keinen nachhaltigen Nutzen für seine Gemeinde generieren. Die entsprechenden, gut erkennbaren, Fehlentscheidungen von heute sind die Schulden und die Abstriche an öffentlichen Leistungen von morgen. Dies gilt für Kommunen nicht weniger als für die Bundesländer, für Deutschland und für Europa, sowie andere Länder in der Welt.
Die anhaltenden polit-ökonomischen Krisen in Deutschland und weiten Teilen Europas sind genau auf diese Weise zustande gekommen und werden durch notorische Wiederholung gleicher Fehlentscheidungen vertieft. Die Grundsünde bei all diesen Großkrisen von der Coronapolitik, über Klima-, Energie-, Migrations-, Gender-, Geschlechter- und Rollenpolitik ist die Dämonisierung, Ausgrenzung und Verfolgung von Skepsis, Kritik, Widerspruch und Gegenvorschlägen.
Vor diesen leicht durchschaubaren Machenschaften zur Stabilisierung von Macht- und Kapitalkonvois dürfen wir nicht zurückweichen. Als Kinder und Künder der Aufklärung üben wir uns dagegen im Aufrechten Gang – der wichtigsten Ressource alles Demokratischen.
Siehe auch: Nonsens-Wort: klimaneutral. In: Hans-Peter Schwöbel: UNWISSEN IST MACHT. Wir werden euch führen, wohin ihr uns wollt. GHV 2024, Seite 80 ff.
Der Schwöbel-BLOG am Samstag, 01.11.2025








