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Anna Nguyen
IMMANUEL KANT PREIS-REDE
von Anna Nguyen
Teil 3
Ich möchte nun Sie, Herr Schwöbel, kurz zitieren. In Ihrer Rede zur letztjährigen Preisverleihung haben Sie Kants berühmten Aphorismus adaptiert.
„Habe Mut, Dich Deines eigenen Mutes zu bedienen.
Habe Mut, Dich Deiner eigenen Angst nicht zu schämen.
Habe Mut, Dich Deiner eigenen Angst nicht zu unterwerfen.
Habe Mut, Nein zu sagen, wo ein Ja erwartet wird.“
Ich greife diese Zeilen auf, weil sie mich berührt haben, weil sie uns in unserem Tun bestärken sollen. Besonders in einem Klima der öffentlichen Diffamierung und der Cancel Culture. Wenn man von der Mainstream Meinung abweicht, ist es nicht selbstverständlich, nach Ihrer Maxime zu handeln.
Und wissen Sie, ich selbst war nicht immer mutig. Ganz im Gegenteil, ich bin relativ spät - erst 2018 - in die AfD eingetreten, obwohl ich meine Partei bereits seit 2013 wähle, allerdings nicht mit der Absicht, politisch Karriere zu machen. Ganz im Gegenteil: Unter keinen Umständen sollte irgendjemand mitbekommen, dass ich in der AfD bin, besonders mein damaliger Arbeitgeber nicht. Weil ich natürlich Angst vor beruflichen Konsequenzen hatte. Ich wollte nicht einmal an Infoständen teilnehmen aus Angst, erkannt zu werden.
2020 wurde ich schließlich gefragt, ob ich für die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung kandidieren möchte, was ich Gott sei Dank tat. 2021 wurde ich schließlich Stadtverordnete. Und wissen Sie was? Seitdem fühle ich mich wirklich frei. Ich kann endlich öffentlich meine Meinung äußern, weil ich für mich entschieden habe, dass der politische Kampf um Deutschland wichtiger ist als meine Karriere als Unternehmensberaterin.
Und weil ich weiß, dass ich auf der richtigen Seite der Geschichte stehe. Ich liebe Deutschland und möchte mir später nicht vorwerfen, nichts gegen den Untergang dieses Landes unternommen zu haben. Vor meinem Eintritt in die AfD hatte ich ein bequemes Leben, aber auch eines mit weniger Sinn. Was gibt einem Leben mehr Sinn, als für seine Ideale einzustehen?
Für mich steht die AfD für ein freies, sicheres und wohlständiges Deutschland, für das es sich zu kämpfen lohnt.
„Habe Mut, Dich Deiner eigenen Angst nicht zu unterwerfen.“ Ja, Herr Schwöbel, dieser Aufruf ist für mich der Schlüssel zur persönlichen Freiheit. Erst wenn einem das gelingt, wenn man seine Angst ablegt, ist man wirklich frei – das ist meine persönliche Meinung.
Und selbstverständlich versucht die Gegenseite, mich und meine Kollegen auszuschließen, zu diffamieren und mundtot zu machen. Einige Abgeordnete der anderen Fraktionen behandeln uns wie Parias, während sie sich selbst moralisch überhöhen. In Plenarreden wird regelmäßig gegen uns gehetzt.
Michel Friedman nutzte die Gedenkstunde an den 50. Todestag von Oskar Schindler im Hessischen Landtag dazu, uns auf das Übelste zu attackieren. Er bezeichnete uns indirekt als Mörder, behauptete, wir seien nicht einmal ein billiges Abziehbild der Nazis, keifte mit hasserfülltem Gesicht, dass er sich für das hessische Parlament schäme, dafür, dass Menschen wie wir dort säßen. Am Ende erntete er stehenden Applaus der anderen Fraktionen.
Die AfD wird von Veranstaltungen ausgeladen oder erst gar nicht eingeladen oder es gibt lautstarken Protest gegen unsere Teilnahme. Ich persönlich nahm letztes Jahr an einer Podiumsdiskussion an einem Frankfurter Gymnasium teil. Im Vorfeld der Veranstaltung gab es eine große Unterschriftenaktion ehemaliger Schüler gegen meine Teilnahme. Die Schule hielt jedoch an meiner Einladung fest mit der Begründung, dass es die Aufgabe der Schule sei, die Kinder und Jugendlichen zu mündigen Bürgern zu erziehen. Dazu müssten sie sich mit unterschiedlichen Positionen auseinandersetzen können.
Just bevor die Podiumsdiskussion begann, rannten linke Aktivisten auf die Bühne, um die Veranstaltung zu stören. Sie hielten ein Transparent hoch, auf dem stand: „Keine Bühne den Faschos, Fight AfD“. Einer der Störer fing an, über die AfD und mich zu hetzen und bekam vom Politiklehrer auch noch ein Mikrofon in die Hand. Dieser Lehrer war übrigens Mitglied bei den Grünen, wie ich später erfuhr.
Auch Angriffe auf das Eigentum Einzelner bleiben nicht aus: Bei einigen Kollegen wurden Häuser beschmiert, Autos angezündet. Ich selbst bekam Hassbriefe nach Hause und erhalte nahezu täglich rassistische und sexistische Hasskommentare von den selbst ernannten Guten in den sozialen Medien.
Wenn ich privat neue Bekanntschaften mache, brechen einige das Gespräch ab, wenn sie erfahren, in welcher Partei ich mich engagiere. Mit meinem Eintritt in die AfD habe ich mir viele Widerstände geschaffen. Aber ich habe das Glück, dass meine Freunde und meine Familie mich immer unterstützt haben, selbst wenn sie anderer Meinung als ich waren.
Gerne weise ich auf meine Laudatio zur IMMANUEL KANT PREIS-Verleihung für Anna Nguyen: Der Schwöbel-Blog am Samstag, 02.11.2024 (Teil 1) und: Der Schwöbel-Blog am Samstag, 09.11.2024 (Teil 2).
Ebenso auf Anna Nguyens Rede in Der Schwöbel-Blog am Samstag, 16.11.2024 (Teil 1) und 23.11.2024 (Teil2).
Der Schwöbel-BLOG am Samstag, 30.11.2024