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Foto: Hans-Peter Schwöbel
Omas gegen rechts
Hans-Peter Schwöbel
Jedermann hat das Recht, die AfD zu kritisieren, sie nicht zu mögen, abzulehnen und nicht zu wählen. Das sind demokratische Grundrechte. Allerdings gelten sie im Bezug auf alle Parteien.
Ein gut erkennbares Ziel im „Kampf gegen rechts“ besteht darin, vom Riesengebirge „linker“ ideologiegetriebener Fehlentscheidungen, Fehlinvestitionen und Verletzungen des Grundgesetzes abzulenken.
Der „Kampf gegen rechts“ ist in einer Demokratie legal und legitim, sofern er von Aktivistinnen wie „Omas gegen rechts“ geführt wird. Deren Zielen und Methoden stimme ich nicht zu. Ich halte „Omas gegen rechts“ und ähnliche Initiativen für Puppets on a String, die die Fäden, an denen man sie tanzen lässt, nicht einmal ahnen. Voller Angstmut, sprich Haltung, gackern sie wacker gegen den Fuchs, der ihnen von Manipulatoren an die Wand gemalt wird. Aber, sie dürfen das.
Am Wahlabend, Sonntag, 1. September 2024, hat sich die Moderatorin und Chefredakteurin ZDF, Bettina Schausten, als Oma gegen rechts geoutet, als sie eine Verbindung dieses 1. Septembers zu jenem 1. September vor 85 Jahren suggerierte, an dem die Wehrmacht in Polen einmarschierte.
Aus dem Manöver des Manipulationsnetzwerkes CORREKTIV zur „Wannseekonferenz 2.0“ in Potsdam hat Schausten gelernt, dass auch der größte Unfug die gewünschte Wirkung erzielen kann, wenn man ihn nur frech genug in die Welt setzt. So offenbart sie sich als führende Mitläuferin und „Heldin der Arbeit“ in der (Des-)informationsindustrie unserer Tage. Diese ist eine der wenigen florierenden Industrien in einem Land, das von Machtlingen entschlossen de-industrialisiert wird.
Frau Schausten bleibt dabei weitgehend unangreifbar, weil sie weniger Tatsachen behauptet, eher Zusammenhänge suggeriert und nebuliert. Sie erweist sich als Sister in Arms des Hetzers, Aufwieglers und Schwätzers, Jan Böhmermann. Das ist der mit der Aufforderung, "Nazis keulen!". ÖRR halt. Schausten wie Böhmermann würden ihre menschenverachtenden Attacken niemals wagen, ohne den Rückhalt im eigenen Hause und darüber hinaus im politisch-medial-religiösen Main-Stream.
Dass es keine „Omas gegen links“ gibt, liegt nicht daran, dass es links nichts zu kritisieren und zu bekämpfen gäbe. Nein, dazu fehlen einfach die entsprechenden Strippenzieher und Geldgeber sowie der Mut, gegen die vorgegebene Richtung zu tanzen. Wie heißt es so bedeutungsschwanger in den Eberhoferkrimis: Die Oma, die Oma…
Der Schwöbel-Blog am Samstag, 14. September 2024