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Gemälde: Waltraud Gossel
Wider das Nötigen 4
Aufstand der Anständigen
Ein besonders mutiger und wacher Vollstrecker des Zeitgeistes, hat mir begeistert mitgeteilt: „Ist es nicht wunderbar, dass in Deutschland gegen die rechte Pest demonstriert wird?“
Derselbe woke Herr hat während des politischen Corona-Ausnahmezustandes konstatiert: „Wer sich nicht impfen lässt, ist unheilbar wahnkrank.“ Wobei dies aus seiner Sicht keine Beleidigung war, sondern ein wissenschaftlicher Befund... Ich habe ihn damals gebeten, Millionen von Menschen, die er gar nicht kennen kann, nicht mit pseudowissenschaftlichen Aussagen zu belästigen und zu verleumden. Ohne Erfolg.
Auf seine neuerlichen Ausfälligkeiten habe ich ihm dies geantwortet: Was haben Pest, unheilbar wahnkrank, Krebsgeschwür und Ungeziefer gemeinsam, wenn damit Menschen gemeint sind? Richtig! Es sind Vokabeln aus dem Wörterbuch des Unmenschen. Umso mehr, wenn der, der diese Flüche ausspricht, die Menschen, die er verwünscht, gar nicht kennt. Er richtet seine Abscheu auf Teufel, die ihm politisch-mediale Mächtlinge an die Wand malen. Die wissen, dass man (vermeintlich) gute Menschen mit nichts so sehr enthemmen kann, wie mit dem Kampf gegen (vermeintlich) böse Menschen. Gegen Pest und Cholera ist alles erlaubt. ALLES.
Am Samstag, 27. Januar 2024 fand in Mannheim eine Großveranstaltung „gegen rechts“ statt. Der Veranstalter, ein grüner, lupenreiner Demokrat brüllt in die Menge: Wollt ihr die rechte Welle brechen!! Die 20 000 rufen JA! Das ist dem Heizer auf der Bühne nicht laut genug. Er brüllt: Ich höre nichts! Wollt ihr die rechte Welle brechen!! Jetzt kommt ein donnerndes JAAAA!!!! Mehr Sportpalast geht nicht.
Bei so viel Anstand und Toleranz zieht‘s mir eiskalt über den Rücken.
Wohlgemerkt: In seit Jahren laufenden Kampagnen der Bundes-Innenministerin gegen rechts ist selten von rechts-extrem die Rede. Rechts reicht. Da muss nichts definiert, differenziert und begründet werden; denn alle wissen ja Bescheid. Nur darf man sie nach nichts fragen, ohne ein Fiasko zu erleben.
Grundgesetzwidrig ist, dass ausgerechnet der Innenminister politische Meinungen bekämpft. Und es ist bezeichnend, wie wenig Politik und Medien auf diese Ungeheuerlichkeit reagieren. Die Dämonisierung Andersdenkender gehört längst zur Normalität in einem Land, das seine Probleme nicht zu lösen vermag. Bundespräsident und Kanzler treten diesem schamlosen Treiben nicht entgegen, sondern sind gerne dabei. Auch die UNION (CDU/CSU) möchte auf dem leicht entflammbaren Gutmenschentum ihr Süppchen kochen. Und erst die Medien.
Am Samstag, 27. Januar 2024, auf dem Alten Messplatz in Mannheim hält eine junge Demonstrantin strahlend ein Schild hoch: „Meine Hühner hacken den Nazis die Augen aus!“ Sehr lustig. Familien mit Kindern, deren Augen leuchten vor Begeisterung, tragen Schilder mit: „Faschismus ist so Scheiße...!“ Wobei da nicht das Wort Scheiße steht, sondern ein dampfender Scheißhaufen abgebildet ist. Megalustig. Ein anderes Familien-Schild mit kleinen Kindern: „Fuck Nazis!“ Das ist wohl die Kita-Variante von Anstand und Toleranz. Schlimmer als die Schilder selbst, ist die jubelnde Zustimmung, die diese hasserfüllten und menschenverachtenden Einlassungen finden. Gegen Hass und Hetze. Es wäre zum Lachen, wenn es nicht zum Heulen wäre.
Bei so viel Anstand und Toleranz zieht‘s mir eiskalt über den Rücken.
Wie zu erwarten, erscheint laut und aggressiv ein Trupp mit Palästinenserflaggen. Niemand wagt, ihn zurückzuweisen. Die Lage könnte eskalieren... Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Mannheim verlassen die Kundgebung, weil sie von der antisemitischen, israelfeindlichen Gruppe Free Palestine angepöbelt werden, und um ihre Sicherheit fürchten.
Fast bin ich versucht zu sagen: selbst Schuld. Wer bei dieser menschenverachtenden, gewaltaffinen Machtdemonstration, Schutz vor Antisemitismus sucht, hat nichts begriffen. Der in westlichen Ländern aufkochende Antisemitismus ist weit überwiegend linksextrem und islamisch. Und wird genau deshalb verharmlost, beschwiegen, geduldet und unterstützt. Wo Menschen so entmenscht werden, wie auf den aktuellen Demonstrationen gegen rräächts, ist Judenhass und Feindschaft gegen Israel immer dabei.
Die Veranstaltung wird im MANNHEIMER MORGEN wohlwollend dargestellt. Berichterstattung und Kommentar (Sebastian Koch) im MM (30.01.2023), sind an Ahnungslosigkeit kaum zu überbieten. Aber alles gut – es geht ja gegen rräächts...
Und sonst?
"AfDler töten. Nazis abschieben"
Plakat auf einer Demonstration am 20.01.2024 in Aachen. Ermittlungen gegen unbekannt werden eingeleitet, weil das Plakat von mehreren Menschen getragen wurde... Nichts Genaues weiß man nicht. Will man‘s wissen?
Bei so viel Anstand und Toleranz zieht‘s mir eiskalt über den Rücken.
Der Schwöbel-BLOG am Samstag, 03. Februar 2023