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Gemälde: Waltraud Gossel
„Theodor W. Adorno formuliert den Auftrag der Aufklärung nach Auschwitz so: ‚Erziehung nach Auschwitz muss so viele Menschen wie möglich ermutigen und befähigen, nicht mitmachen zu müssen.‘
Nicht mitmachen zu müssen, ist für mich eine der wichtigsten Errungenschaften emanzipatorischer Persönlichkeits- und Kulturentwicklung. Sie ist auch ein Prüfstein für Zivilcourage.“
(Siehe meine Rede vor dem Forum für Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, FWP, am 16.11.2023 in der IHK Rhein-Neckar. Sie finden das Video auf der Startseite meiner Homepage.)
Der amerikanische Kommunikationswissenschaftler Harold Dwight Lasswell hat 1948 ein Analysekonzept entwickelt, das seither zum Standardrepertoire der Sozialwissenschaften gehört. Lasswells Formel hilft, Kommunikation und politische Prozesse im Großen wie im Kleinen zu analysieren:
Wer? sagt / macht / entscheidet Was? Wann? Wie? Wo? Womit? für / gegenüber Wem? mit Welcher Absicht? und Welcher Wirkung?
Erste Schlüsse lässt die Frage Wann? zu. Beispiel: Die „Wannseekonferenz 2.0“ (ein perverser historischer Bezug), auf der angeblich die Deportation (!) von Millionen Menschen aus Deutschland geplant wurde, fand Mitte November 2023 statt. Die Publikation dieses „Geheimtreffens“, auf dem diese Ungeheuerlichkeiten geplant worden sein sollen, erfolgt erst Mitte Januar 2024. Mit theatralischer Wucht.
Alleine das achtwöchige Schweigen des ominösen Recherchenetzwerks CORRECTIV schließt aus, dass diese geheimdienstlich operierenden Guck&Horch-Aktivisten die demokratische Öffentlichkeit über eine akute Gefahr informieren wollen. Vielmehr war für sie zu erwägen, wann ein Schlag gegen regierungskritische Kräfte genau gesetzt werden kann. Das entspricht den Maßnahmen der DDR-Mächtigen gegen ihre Kritiker unter der Überschrift „Zersetzung“. Auch so erfahren wir, dass die Stasi keineswegs untergegangen ist. Alleine, dass dieser „Timelag“ zwischen Ereignis und Berichterstattung sowohl von den Main-Stream-Medien als auch den mitlaufenden Gutmenschen-Darstellern bei den Demonstrationen unterschlagen wird, zeigt, welchem Ungeist sie folgen.
Unverblümt sagt eine Organisatorin der Demonstration in Heidelberg: „Wir haben jetzt die Chance, die Guten zu sein.“ (MANNHEIMER MORGEN, 25.01.2024) Politik als Kasperle-Theater, in dem die Kinder vor Angst schreien, wenn das Krokodil auf der Bühne erscheint und vor Lust, wenn dieses was auf den Schädel bekommt. Das Gute ist voller Bosheit. Aber schlichte Gemüter genießen es, weil es eben die Bosheit der Guten ist. Wie im wirklichen Leben. Der Befund „Infantilgesellschaft“ ist angesichts der aktuellen Ereignisse ein Euphemismus.
Wer nicht spurt, ist rechts
Gegen wen richtet sich die Zersetzungspolitik des Recherchenetzwerks CORRECTIV und seiner Auftraggeber? Gegen jene, die von einem bestimmten politischen Milieu mit dem Fluch „rechts“ belegt werden. Wer nicht spurt, ist rechts. Dr. Kristina Schröder stellt zu Recht fest: „Delegitimiert werden soll jede politische Einstellung, die nicht links ist. Vor allem auch jegliche Kritik an ungesteuerter und ungebremster Migration.“ (DIE WELT, 25. Januar 2024, Seite 7)
Die Islam-Forscherin, Prof. Dr. Susanne Schröter (Trägerin des IMMANUEL KANT PREISES vom Aufbruch 2016, Schwetzingen), hat diese arrogante, unanständige und kindische Haltung in einem Beitrag für FOCUS-online am 24.01.2024 so persifliert: „Ich gut, du Rassist... Das ewiggleiche Muster bleibt bestehen: Wer bei Deutschlands Migrationspolitik unangenehme Tatsachen ausspricht, wird schnell als Rassist oder Menschenfeind denunziert.“
Fortsetzung folgt.
Der Schwöbel-BLOG am Samstag, 27. Januar 2024