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Gemälde: Waltraud Gossel
Foto: Hans-Peter Schwöbel
Weltweiter Massentourismus, der Bergen, Wäldern, Städten, Dörfern, Flüssen und Ozeanen zusetzt und das Klima belastet. Vermeidbare Mono-Kulturen. Chronische Übergriffe gegen Natur- und Wildreservate. Milliarden motorisierter Transportbewegungen, oft weit jenseits der Befriedigung vernünftig begründbarer Bedürfnisse. Missbrauch von Orbit, Atmosphäre, Böden, Flüssen und Meeren als Müllhalden. Zerstörung von Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen. Vernichtung großer Waldflächen durch fahrlässige und mehr noch gezielte, kriminelle, auch politisch motivierte Brandstiftung. Vieles mehr.
Beim aktuellen „Klimagipfel“ in Nairobi (Anfang September 2023) wird lobend erwähnt, dass ganz Afrika mit weniger als 4 % am Ausstoß von CO2 beteiligt ist. Statt zu erkennen, dass diese Ziffer im wahrsten Sinne des Wortes ein Armutszeugnis ist: Zeugnis von Armut und mangelnder Produktivität afrikanischer Länder und Kulturen.
Dazu werden die reichlich vorhandenen und oft gezeigten Bilder massiver Desertifikation großer Regionen des afrikanischen Kontinents gezeigt als „Beweis“ für die verheerenden Wirkungen der von Europa emittierten Treibhausgase. Tatsächlich sind Desertifikationsprozesse in Afrika besonders der wissenschaftlich-technischen Rückständigkeit dieser Länder geschuldet und ihrer desolaten politischen Zustände.
Die grotesk verzerrte Wahrnehmung beruht auf dem irrationalen Konzept von „Klimaneutralität“. Afrika ist (fast) klimaneutral... Hurra! Diese Sicht ist abgrundtief zynisch und bietet eine hervorragende Begründung für die Forderung afrikanischer Staaten nach immensen Geldströmen von Europa nach Afrika.
Tatsächlich missbrauchen südliche Kulturen Mutter Erde noch verantwortungsloser als es die westlichen tun. Beispiel: Ca. 86% des Plastikmülls in den Ozeanen werden von asiatischen und 8% von afrikanischen Strömen ins Meer getragen. Aus europäischen Strömen stammen 0,28%. Diese Beispiele könnte man endlos fortsetzen. Arbeit gäbe es in den Ländern des Südens für eine 50-Stunden-Woche mit Vollbeschäftigung und enormen Emanzipations-Perspektiven um der Menschen, der Wohlfahrt, der Umwelt und des Klimas willen. Wie gesagt: Gäbe...
Der Schwöbel-BLOG am Samstag, 16. September 2023
Diesen Essay werde ich über mehrere Folgen meines Blogs fortsetzen.