Der Schwöbel-BLOG am Samstag

Wahrheit - Aufklärung – Emanzipation - Kritik – Dialog (Teil 7)

 

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Foto: Hans-Peter Schwöbel


Unheilbar wahnkrank?
Ein gewesener Freund, habilitiert und mehrfach promoviert, schrieb in seinen Publikationen, „Menschen, die sich nicht impfen lassen, sind unheilbar wahnkrank.“ Hinter diese „Diagnose“ setzte er das Kürzel aus dem entsprechenden Katalog für psychische Erkrankungen.

Mit unheilbar Wahnkranken könne man weder diskutieren noch sie behandeln; denn zum Krankheitsbild des Wahnkranken gehöre das völlige Fehlen von Einsicht in ihre krankhafte Persönlichkeitsstörung. Einem bekannten Fußballer, der sich lange dagegen wehrte, geimpft zu werden, warf er vor, sich als Virologe aufzuspielen - wofür es nicht den geringsten Hinweis gab. Das Ganze vorgetragen mit der Herablassung eines deutschen Professors gegenüber einem Nur-Fußballer.

Ich rief meinen damaligen Freund an, und bat ihn inständig, Massendiagnosen wie „unheilbar wahnkrank“ zu unterlassen. Ich wies ihn darauf hin, dass dies eine faschistoide, bzw. stalinoide Formulierung sei. Totalitäre überziehen Andersdenkende immer mit dem Fluch, krank zu sein. Unheilbar. In langen Mails versuchte ich vergeblich, ihm verständlich zu machen, dass er damit eine Grenze überschreitet. Wer ist hier unheilbar wahnkrank?

Ein anderer ehemaliger Freund erquickte meine Frau und mich mit einem ca. zweistündigen Vortrag mit dem Refrain: Die sich nicht impfen lassen, sind Schwätzer, Dummköpfe und Luftpumpen. Wer ist nun, nachdem die desatröse Coronapolitik jedem offenkundig wird, Schwätzer, Dummkopf und Luftpumpe?

Der Österreichische Neurowissenschaftler und Psychiater Raphael M. Bonelli spricht zu Recht von „moralischem Narzissmus“, der sich selbst erhöht, indem er andere verachtet. Zur Rede gestellt, werden diese Hetzer noch übergriffiger. Macht macht trunken. Gefühlte Wahrheit: Wir sind mehr. Und für Linke sind Faschisten ohnehin immer die Anderen.

Wer muss da nicht an Ernst Jandl denken?
"Lichtung - manche meinen lechts und rinks kann man nicht velwechsern. Werch ein Illtum." 
(Ernst Jandl, 1966)

Jandls Worte wirken wie hineingeschrieben in unsere Tage. Dabei ist sein Text fast sechzig Jahre alt. Auch damals schon waren faschistoide und stalinoide Tyrannei einander zum Velwechsern ähnlich. Jandl war kein Prophet, sondern ein scharfer Beobachter. Wie Karl Popper und George Orwell.

Kein Rücktritt, keine Entschuldigung, kein Einsehen. War da was?
Eine jüdische Weisheit sagt: Das Geheimnis der Versöhnung heißt Erinnerung. Wer sich seiner Übergriffe nicht erinnert, kann Versöhnung nicht erwarten.

Ähnlich totalitäre Tendenzen zeigen sich bei den Themen Klimawandel, Migration, Sprache, Geschlecht und anderen existenziellen Fragen. Dabei sind es gerade die unverfrorenen Fortsetzungen arroganter, autokratischer, manipulativer Machtentfaltung, die kritische Aufarbeitung offenkundig fehlgeleiteter Politik so dringend nötig machen (1). Nach den „Erfolgen“ der Coronapolitik lecken sich die Klimatotalitären, die Migrationslocker und Genderordinären lustvoll die Lippen: Ja, genau so, wie an und mit Corona kann man die störrische Mehrheit gefügig machen.

Karl Lauterbach schenkt uns diese Stilblüte: „Die Hitzetoten sind nur die Spitze des Eisbergs.“ Was dieser Mann aus der Coronapolitik gelernt hat: Wer die Angst der Menschen zu instrumentalisieren weiß, kann fast alles durchsetzen. Natürlich, ohne wirkliche Hilfe bieten zu können. Seine Vorschläge segeln, wie immer, hart am Wind der Realsatire. Wie wär’s mit täglichen Inzidenzzahlen in den Hauptnachrichten: „An und mit dem Klima gestorben...?“.

(1) Es gibt inzwischen eine Menge Publikationen, die die Coronapolitik in Deutschland kritisch beleuchten. Ich möchte Sie besonders auf dieses Buch hinweisen: Marcus Klöckner und Jens Wernicke: „Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen.“ Das Corona-Unrecht und seine Täter. Auf knapp 200 Seiten bieten die Autoren Zitate von angesehenen Politikern, Medienleuten, Wissenschaftlern und Anderen, die sich in ihrem Angst- und Machtrausch ungeheuerliche verbale Drohungen und Übergriffe gegen Menschen erlaubten, die sich nicht impfen lassen wollten. Man mag sich in seinen Albträumen nicht ausmalen, wie weit solche Leute bereit wären zu gehen, würde sie nur der entsprechende Wink mit dem Zaunpfahl erreichen.

 

Der Schwöbel-BLOG am Samstag, 22. Juli 2023

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