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Prosit Neujahr!!! Foto: Hans-Peter Schwöbel
Krachen und Heulen und berstende Nacht,
Dunkel und Flammen in rasender Jagd...
Stammen diese Zeilen aus dem Polizeibericht einer deutschen Stadt zum Jahreswechsel 2022 / 2023?
Nein, so beginnt die Ballade Nils Randers von Ernst Otto (1862 – 1925). Nils ist ein Held, der aus den tobenden Wettern der Nordsee mit Sturm, Blitz und Donner seinen verschollenen Bruder Uwe rettet. Er, seine Mutter, sein Bruder und seine starken friesischen Kumpel suchen die Gefahr nicht. Die Gefahr sucht sie heim. Erst als Gedicht löst das Ereignis jene Mischung aus Angst und Faszination aus, die ein so angenehmes Gruseln erzeugen kann.
Schrecklichschön
Wenn man es positiv einschätzen möchte, feiert sich im Donnern und Blitzen zu Neujahr die Ur-Angst und Ur-Lust am Schrecklichschönen. Aber: wenn man früher dem Geschehen zum Jahreswechsel in diesem Sinne eine gewisse Unschuld bescheinigen mochte, hat sich dies inzwischen radikal verändert. Hasser und Verachter unserer Kultur missbrauchen Silvester seit Jahren, um in deutschen Städten Bürgerkrieg zu spielen. Feuerwehrleute, Polizei und andere Rettungskräfte werden in Hinterhalte gelockt, mit gefährlichem Feuerwerk angegriffen und ausgeraubt. Retter müssen fliehen.
Vielleicht abstoßender noch als die machtbesoffenen Krawalle (nicht nur zu Silvester) ist das Relativieren und Abwiegeln im politisch-medialen Mainstream. Oft ist im Hinblick auf die Täter sehr unspezifisch von „Menschen“ die Rede oder „jungen Männern“, „Chaoten“. Gruppendynamiken, die „aus dem Ruder laufen“. Als wüssten wir nicht, wer sie sind, was sie vorhaben, und was gegen sie zu tun ist.
In Überschriften lesen wir von einer „insgesamt ruhigen Neujahrsnacht...“. Erst im Kleingedruckten werden dann einige ungeheuerliche Übergriffe mitgeteilt. Und dies ist nur die Spitze des Eisbergs.
Aufhören und neu anfangen
Sollen wir wegen krimineller Krawalle zu Silvester auf einen beliebten Brauch verzichten? Meine Antwort: Ja! Denn, es kommt Einiges dazu. Auch ohne linksextrem-migrantischen Terror gehen von der Neujahrsballerei große Gefahren und Schäden aus.
Eine kostbare zivilisatorische Errungenschaft ist die Idee der Verhältnismäßigkeit. Sie ist zu komplex und anspruchsvoll, um in Gesetze oder mathematische Formeln gepackt zu werden. Künstliche Intelligenz (KI) muss noch lange üben, um Verhältnismäßigkeit glaubhaft darzustellen.
Zur Einschätzung von Verhältnismäßigkeit braucht es menschliche Reife,Verantwortungsbereitschaft, Achtung, Anstand und Vernunft. Soweit sollte unser ökologisches Bewusstsein inzwischen gediehen sein, zu erkennen, dass die Lust am Donnern und Blitzen völlig unverhältnismäßig ist, bezogen auf die enormen Schäden, die die Silvesterballerei Menschen, Tieren, der Luft und der Landschaft zufügt.
Lasst uns damit aufhören und klügere, ökologischere und menschlichere Rituale entwickeln. Lasst uns in Zukunft das neue Jahr begrüßen mit Pauken und Trompeten, mit Schellen, Rasseln, Ratschen und Schalmeien. Lasst es uns empfangen wie einen lieben Freund.
Dessen ungeachtet müssen wir Jenen entgegentreten, die unsere abendländische, europäische, deutsche Kultur zerstören wollen. Dazu gehören Politiker und Parteien, mit Steuergeldern ausgehaltene, regierungsamtliche „Nicht-Regierungs-Organisationen“ (NGO) und Medien.
Nicht zuletzt müssen wir den Aufrechten Gang üben – jeden Tag. Auch und gerade wir Deutsche. Stolz und Demut sind keine feindlichen Geschwister. Sie bedingen und brauchen einander. Wer keine Selbstachtung aufbringt, wird verachtet.
Der Schwöbel-BLOG am Samstag, 07.01.2023