Der Schwöbel-BLOG am Samstag

Das Lied der Deutschen II

 

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Gemälde: Waltraud Gossel                                                                                                                  Foto: Hans-Peter Schwöbel

Das Lied der Deutschen besingt zu keiner Zeit aktuelle Zustände. Es ist ein Sehnsuchtslied, wie die meisten Volkslieder: nicht sehr kritisch, beschwingt, schön. Hieraus ergibt sich ihr besonderer Wert und ihre nachhaltige Bedeutung. Wenn ich mir das aufdringliche Woke-, Gender- und Cancel-Getöse unserer Tage anschaue, erscheint mir das Lied der Deutschen als Ausbund von Charme, Menschenfreundlichkeit und Vernunft.


Ich bin ein großer Verehrer und Verteidiger der aufklärerischen Errungenschaften KRITIK und REALISMUS. Aber es darf auch eher unkritische, begeisternde Ereignisse und Sequenzen geben, solange sie den kritischen Blick nicht ausschließen. Denken wir nur an unsere schönen Weihnachtslieder und die jährliche weihnachtliche Realität... In diesen Fällen gilt tatsächlich: Umso schlimmer für die Realität.

Ich liebe viele (nicht alle) Volkslieder. Dies gelingt aber nur, wenn ich sie mit ein wenig Humor und Ironie erlebe. Für mich wohnen Humor und Ironie nahe bei der Zärtlicheit. Max Raabe könnte als Beispiel dafür dienen, wie ich das meine. Oder auf ganz andere Weise vielleicht auch Guildo Horn.

Was könnte das Wahre, Gute, Schöne anderes sein als ein Sehnsuchtsort, ein Paradies? Wir bedürfen seiner dringend. Aber wehe, wir versuchen dieses Paradies auf Teufel komm raus in der Realität zu installieren!

Vielleicht darf ich an dieser Stelle wieder einmal meine Übertragung des Deutschlandliedes in den schönen Mannheimer Dialekt präsentieren. Ich habe diesen Text am 23. Mai 2016, dem Tag unserer Verfassung, geschrieben:

Monnem, Monnem iwwa alles,
Iwwa alles in de Welt,
Wonn uns unsa Luscht om Schmuse
Liddalisch fescht zommehalt.
Vun de Filsbach bis zum Schlommloch,
Vun de Batschkapp bis zum Belt -
Monnem, Monnem, is uns liewa,
Wie än gonze Haufe Geld!

Unsan Dorscht un unsa Meedle -
Drinkt un driggt die gonz Nacht long,
Solle uns grad uffrescht halde,
Laafe noi mit zardm Klong.
Un’n drockena Drobbe schmeckt uns
Unsa gonzes Leewe long -
Kur-Pälza Woi, Kur-Pälza Lache,
Denkt un drinkt wie Himmels-Gsong.

Äänisch soi, uffrescht in Freiheit,
Schdreide, wo’s de Geischt valongt!
Doodruff loss uns Änna heewe,
Liddalisch mit Härz und Hond!
Äänisch soi, uffrescht in Freiheit,
Mut un Glick als Unnapond.
Lach im Arm vun de Courage,
Lach moi grienes Hoimatlond.

 
Der Schwöbel-BLOG am Samstag, 20. August 2022

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