Der Schwöbel-BLOG am Samstag

Wenn die Stirn dreimal auf die Bodenkacheln hämmert

 

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Foto: Hans-Peter Schwöbel

Im Bündnis mit links-illiberalen (Sarah Wagenknecht) Mitläufern und Mitläuferinnen vermag die extremistische Linke seit Jahrzehnten Nebelbänke ins Land zu stellen, die den Blick auf ihre Torheiten und Übergriffe verhindern sollen.

Das Getöse um angeblich allgegenwärtigen Rassismus und Black Lives Matter, der brüllende Kampf „gegen Rechts“, der aggressive, anti-emanzipatorische Feminismus, die Sprachtyrannei um Sex und Gender, die Cancel- und Woke-Culture stellen Angriffe auf die demokratische Gesellschaft dar und zielen darauf ab, Millionen von Menschen in ihrem eigenen Land auszugrenzen und zu entheimaten.

Wer nicht mitbekommt, wie heute Demokraten, Wissenschaftler, Schriftsteller, Künstler und viele Andere bejagt werden, kann sich die entsprechenden Szenen in den fünfziger und folgenden Jahrzehnten erst recht nicht vorstellen. Zurzeit erleben wir im Westen den Wiederaufstieg reaktionärer linker Bewegungen der Ewigmorgigen. Ewigmorgige, weil sie die kostbare Gegenwart der Menschen opfern, um eines Paradieses willen, das morgen ganz sicher anbrechen wird... In dieses Paradies werden nur Rechtgläubige gelangen, die sich schon im Diesseits dem Gauchisme = Linksismus (HPS) einverleibt (inkarniert) haben.

In Zeiten, in denen Rote Garden in China massenhaft Intellektuelle folterten, auf offener Straße erschlugen und in Lagern zugrunde richteten, verkauften Sartre und de Beauvoir in Paris maoistische Zeitungen. Nicht zufällig heißt de Beauvoirs‘ Schlüsselroman „Les Mandarins“ (Paris 1954), deutsch: „Die Mandarins von Paris“. Sie stellt einen Bezug her zwischen der Pariser Bohème der vierziger und fünfziger Jahre und Eliten chinesischer Kaiser. Das passt. Mandarins bildeten im Reich der Mitte eine mächtige Intelligenzija und gleichzeitig Kaste von Höflingen, die es an Kotau vor ihren Kaisern nicht fehlen ließen.

So auch die Blase um Sartre und de Beauvoir. Ein Hof, dem sie dienten, war der des Josef Wissarionowitsch Dschughaschwili, genannt Stalin (Der Stählerne). Ein anderer der des chinesischen Kaisers, Mao Tsetung. Sehr praktisch war, dass die Pariser Mandarins, wie auch viele 68er in Frankreich und Deutschland, ihren Kotau vor den kommunistischen Kaisern von Ferne entbieten konnten - aus den sicheren Häfen der bürgerlichen Freiheit im Westen, die sie zutiefst verachteten, deren Schutz sie genossen und von der sie unendlich profitierten. Der aus der 68er Bewegung entstandene Linksismus hat die stalinistische Verleumdung westlicher Demokratien als „faschistisch“ übernommen bis zum heutigen Tag.

Die Große Vorsitzende Saskia Esken und der nicht minder erleuchtete Vize Kevin Kühnert, schämen sich nicht, sich öffentlich für den braven und sehr sozialdemokratischen Sozialdemokraten Wolfgang Thierse zu schämen (Siehe z. B. DIE WELT 04. März 2021, Seiten 21 und 3. Der Vorgang kann in den verschiedensten Medien recherchiert werden.)

Und was macht Thierse? Statt sich mit einem eleganten Sprung über die niedere Mauer einer Ruine, die einmal eine große Partei war, zu befreien, fragt er die Große Vorsitzende: „Ich bitte Dich, mir mitzuteilen, ob mein Bleiben (in der SPD) schädlich ist...“ Hat Thierse seine Rolle als „Rechtsabweichler“ angenommen und ist bereit, sein Haupt zu senken?

Noch bleibt Hoffnung. Von einem vollendeten Kotau kann erst die Rede sein, wenn die Stirn des Gebeugten - des sich Beugenden - dreimal vernehmlich auf die Bodenkacheln hämmert...

Der Schwöbel-BLOG am Samstag, 06. März 2021

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