Der Schwöbel-BLOG am Samstag

Schwester Dominica

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SchwesterDominicagezeichnetvonHelmutFriedmann

Bild: Helmut Friedmann

Papst Franziskus, Donald Trump und Wladimir Wladimirowitsch Putin haben es gemeinsam. Mutter Theresa und Don Corleone haben es gemeinsam. El Chapo, Gandalf der Graue und das Gollum ebenso:

Sie tun, was sie tun, weil sie geliebt werden wollen. Dies verbindet Helden, Heilige und Schurken. Um geliebt zu werden, verrichten Menschen ihren Alltag, vollbringen Wunder und Wohltaten, Dummheiten und Verbrechen. Ob Geliebtwerdenwollen sich als Segen oder als Fluch erweist, hängt davon ab, von wem und wofür wir geliebt werden wollen und um welchen Preis. Bedeutsam sind auch kulturelle Muster, die wir nutzen oder verweigern: Geliebtwerdenwollen durch ...Imponieren? Intrigieren? Integrieren? Durch Achtsamkeit? Durch vulgär sein? Durch Flüchten oder Standhalten? Mitlaufen oder Widerstehen? Durch Nehmen oder Geben?

Lieben und Geliebtwerdenwollen sind auch Motive, an Gott zu glauben. Wenn ich jemandem aus einer fernen Kultur zeigen sollte, wer und was ein Christ ist, würde ich mit ihm von Mannheim aus in den Nahen Osten reisen nach Ritschweier (Weinheim). Hier unterhält das Mannheimer Theresienkrankenhaus (TKH) ein Schulungszentrum. Geleitet wird es von der Vinzentiner-Nonne, Schwester Dominica. In diesen Tagen feiert sie im großen Kreis von Verwandten, Freunden und Verehrern ihren 90. Geburtstag. Prominente und weniger Bekannte sitzen beieinander. Im Wärmefeld von Schwester Dominica spielt Prominenz keine Rolle. Der Mensch zählt.

Was ist das Besondere an Schwester Dominica? Sie ist Christin mit Herz und Verstand. Ihren Glauben genießt sie als Geschenk, ohne Verbissenheit, voller Menschenliebe und Humor. Ihr Glaube ist ein Projekt der Liebe. Mit 90 Jahren schafft sie jeden Tag im Dienste ihres Hauses und ihrer Mitmenschen. Eine kleine, zierliche Frau als Fels in der Brandung. Sie ist ganz handfest wertschöpfend tätig, ohne selbst damit Geld zu verdienen. Als Nonne bezieht sie kein Gehalt, auch keinen Mindestlohn. Sie kann kaum verreisen und sich nichts Großartiges leisten. Aber sie ist behütet in ihrer Gemeinschaft.

Sie und ihre Mitschwestern pflegen die Quellen des Lebens. Sie sind die wahren Ökonomen, nicht die Zocker an den Börsen in Frankfurt, London, New York und Tokio, nicht die Glasperlenspieler der Unterhaltungsindustrien. Der Ansatz der Nonnen ist sehr vernünftig: sie lieben Gott und Menschen und setzen ihre Liebe in praktisches Handeln um. Dafür werden sie wiedergeliebt. Kostspielige Umwegfinanzierungen, wie ein dickes Auto oder andere Statussymbole, brauchen sie nicht. Dass solche Menschen immer seltener werden, gehört zu den stillen Katastrophen unserer Zeit, für die wir teuer bezahlen, ohne uns dessen ausreichend gewahr zu werden.

 


Der Schwöbel-BLOG am Samstag, 08. August 2020

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