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Gesang. Leise Laute. Knistern. Zartes Trommeln. ES REGNET! Des Regens Tanz auf Blättern, Gras, Wasser, Planen, Erde, Ziegeln und Glas habe ich immer geliebt, nicht erst seit es viele Wochen dauert bis zum nächsten Mal. Ich mag gar nicht daran denken, wie viel Benzin, Diesel und Kerosin verblasen wird, um der Zärtlichkeit des Regens zu entfliehen.
Zur Zeit wird weniger geflogen. Im September jedoch sollen Himmel und Hölle endlich wieder offiziell geöffnet werden. Dann wird alles anders bleiben. Wie immer. Reifen quietschen schon in der Garage und Flug-Zeuge rollen von alleine auf die Startbahn – wie es weiland Pferde und Ochsen auf den Acker trieb, ohne dass der Bauer es ihnen sagen oder einprügeln musste. Sie wussten besser als er, wo er hinwollte. So auch das Zeuch, das Fluch-Zeuch. Es weiß, wo’s hingeht, nicht sein Blinder Passagier.
Wir warten auf gute Nachrichten. In diesen Tagen erreichen sie uns: Regen bringt Segen! Wir erfahren es nicht nur durch die Medien, sondern - wenn wir wollen - über die eigene Haut. Sonne, Erde, Pflanzen, Wolken und Regen meinen uns ganz persönlich. Wir können sie hören, sehen, riechen, fühlen und schmecken. Was für ein Geschenk!
Die Geburt des Regenbogens
An den
streng geschlossenen
Knospen der Wildkirsche
hängen kristallklare
Regenglöckchen
Behutsam klingen
die Strahlen
der Frühlingssonne
an ihr zerbrechlich Glas
und entlocken ihm
die zarten Farbtöne
des Regenbogens
Hans-Peter Schwöbel: Monnema Fätze. Am Ostufer der Abendröte. Satire und Poesie. Musik: Adax Dörsam. Hörbuch-CD. FEUERBAUM-VERLAG. Mannheim.
Der Schwöbel-BLOG am Samstag, 06. Juni 2020