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Manchmal fühlen sich diese Tage an, als ob die Welt vor unseren Augen in Scherben fiele. Aber: Wenn wir in die Geschichte schauen, erkennen wir, dass es nicht der erste Weltuntergang ist, den wir selbst verursacht und überlebt haben.
Wir müssen, dürfen und können diese Welt wieder zusammenklauben – zusammenglauben.
Gestern war Karfreitag. An diesem Tag, waren die Staus auf den Autobahnen immer besonders lang, sodass ich diesen Hohen Feiertag weiland ironisch-bitter Car-Freitag genannt habe.
Heuer sind die Staus kürzer und wir verstehen, wenn wir verstehen wollen, das Bild von der Dornen-Krone wieder besser: Dornen-Corona.
Aber: hinter den Stacheln der Corona leuchtet Ostern. Starker Frühling: Bäume, Sträucher, Stauden und Wiesen bescheren uns lautlos ein Füllhorn sonnendurchglühter Farben und Düfte. Und nicht nur uns. An unserem Goldregen im Garten schwebt die Große Holzbiene von Dolde zu Dolde - ein schwarzer Punkt, der kein Ende markiert, sondern Anfang immerdar: Carpenter Bee (Xylocopa violacea). Unsere Insektenhotels, die ich direkt in den Blauregen (Glyzinie) gehängt habe, werden besucht von der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta) und anderen fliegenden Handwerksmeisterinnen.
Sie und der blaue Himmel über uns vermögen uns zu trösten und uns Mut zu machen: We Shall Overcome.
Susanna Martinez und ich wünschen Euch und Ihnen Frohe Ostern:
Unsere Freude sei ein Haus –
bedacht.
Susanna Martinez: Dem Meer an der Küste gleich. Gedichte und Aphorismen. Seite 69. Mit Fotografien und Essays von Hans-Peter Schwöbel. Verlag Waldkirch. Fon: 0621 - 129 15 60. www.verlag-waldkirch.de
Der Schwöbel-BLOG am Samstag, 11. April 2020