Aber es hilft nichts.
Nun fürchten sie sich auch noch vor dem Teufel, den sie selbst an die Wand gemalt haben. Psychologisch kann man dies als Regression ins Magisch-Infantile interpretieren (charakteristisch für ein Kind bis etwa zum fünften, sechsten Lebensjahr). In diesem Gehäuse wohnt auch die Trotzphase, in der ein Kleinkind zu Wutausbrüchen neigt, weil sich die ganze Welt gegen es verschworen zu haben scheint. Diese Zeit ist für das Kind und seine Umwelt anstrengend, kann aber mit Entschiedenheit und viel Liebe in eine emanzipatorische Entwicklung des Kindes münden. Natürlich kommen die wichtigsten Impulse dazu ohnehin vom Kind, wenn seine Lern- und Reifungsbemühungen nicht unterdrückt oder übermuttert werden.
Bei Erwachsenen, die eine Regression in die Trotzphase erleiden, ist das viel schwieriger, weil ihnen ein umfassenderes Repertoire zur Verfügung steht, anderen die Schuld an der eigenen Misere in die Schuhe zu schieben. Ein beklagenswertes Beispiel bietet seit langem die SPD in unserem Land. Das Wahlergebnis lag schon seit Wochen auf dem Gabentisch der Wahrscheinlichkeit. Die Guten mussten aber tapfer verdrängen, sonst wären sie in Panik geraten. Dankenswerter Weise gibt es in unserer geliebten Kurpfalz einflussreiche Medien, die sich zuverlässig als Spanische Wand zwischen ihre Leser und die Realität stellen. Sie müssen deshalb nocht nicht ienmal verdrängen. Sie können jederzeit glaubhaft und nachprüfbar behaupten, nichts gewusst zu haben.
Am Wahlabend dann ein scharfer Schock, Panik und die Suche nach dem Sündenbock.
Manch braver Besser-Mensch und Gut-Wisser hat sich in dieser Hinsicht schon gut in einige Kulturen integriert, die aus dem Süden zu uns drängen; denn als autochthone (hausgemachte) Entwicklungsblockade in vielen Ländern des Südens wirkt, dass folgende These dort begeisterte Anhänger findet: die ganze Welt ist an unserem Elend Schuld - nur wir nicht!
Also, klappt doch mit der Integration!
Mannheim, 14. März 2016